Freitag, 29. April 2011

Neuer Aufbrauch in alten Schläuchen?

Ich gebe ja zu, dass mein Blog nicht gerade der Hort aktuellen Webdesigns ist. Und ich gebe auch zu, dass er ein ganz klitzekleinesbißchen textlastig erscheinen könnte. Aber immerhin gibt es Inhalte die über reine Linkrutschen und verlinkte PDF-Dateien hinausgehen.

Bei der Dialog-Seite des ZdK muss man hingegen ganz schön suchen. Auch graphische Elemente sind eher übersichtlich. Ganze vier habe ich gefunden -- davon ein Bild des Präsidenten und drei Logos (ZdK, Katholikentag und Erzbistum Freiburg). Wenn's wenigsten ein bißchen "klicki-bunti" wäre, dann könnte man es ja noch als Web 1.0-Experimental-Gedächtnisseite würdigen. Aber so?

Ne Leute, das geht ja gar nicht! Wozu gibt es eigentlich der href-Tag, wenn man die Links dann allesamt bis zum letzten Fragezeichen und Komma ausschreibt?! Vielleicht hätten sie wirklich mal jemanden fragen sollen, der sich mit sowas auskennt.

Ach ja, Dialog geht übrigens so: Auf der Startseite, die passenderweise den Seitentitel "Privat" trägt, steht ganz unten ein unscheinbarer "Hinweis": "Bitte senden Sie uns Interessantes aus Ihrem Bereich, auf das wir auf der Seite hinweisen sollen, als Information oder als Link an $E-MAIL-ADRESSE. Eine Auswahl dessen, was wir einstellen, behalten wir uns vor."

Dienstag, 26. April 2011

What once was is quickly forgotten

"...und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben."

"...daher widersetzt sich der Lehre der katholischen Kirche, wer diese als endgültig zu haltenden Sätze ablehnt." (CIC Can. 750 §2)

Nur falls das noch irgendjemandem unklar war.

Montag, 25. April 2011

Gott ist kein Kalb

testis gaudii meint, das sei eine coole Sache:



Auf den ersten Blick, hätte ich dem zugestimmt. Ein WJT-Flash Mob an sich ist schon eine coole Idee, aber, leider, leider, muß eine coole Idee auch gut ausgeführt werden, und daran scheint es mir zu hapern.

Daß da der Begriff Flah Mob langsam aber sicher etwas überstrapaziert wird, kann man noch übergehen, zumals es die Videobeschreibung bei Youtube auch treffender "surprise performance" nennt. Aber mich irritieren Song und Performance selbst ziemlich, so daß ich mich frage, ob da nur keine drüber nachgedacht hat, oder ob sie wirklich nicht wissen, was sie da tun.

Der Song "God is a DJ" ist jedenfalls alles andere als christlich zu nennen (und stammt passenderweise ja auch von "Faithless"). Hat es gereicht, daß da die Worte "God", "church", "love" und "compassion" drin vorkommen? Ich habe extra nochmal genau hingehört, ob sie nicht eventuell was am Text geändert haben; haben sie aber nicht. Sind wir schon so tief gesunken, daß wir den Kakao, durch den wir gezogen werden, auch noch trinken? Oder bin ich der einzige, der die Aussage des Songs bei genauerer Betrachtung darin sieht, daß die Erlösung im Tanz und in der Musik gesucht wird?

Dazu wirkt die Performance auf mich wie ein Tanz um das Goldene Kalb. In der Mitte ein Podest, auf dem -- passend zum Song! -- Lautsprecherboxen stehen, und auf dem sich am Ende auch noch ein DJ findet, dazu winkende Arme, die sich diesem Podest entgegenstrecken. Insbesondere ohne Ton wirkt das wie eine pervertierte Form von Anbetung. Und dann noch dieser Herr in weiß, der da irgendwie spirituell ergriffen durch die Tanzenden schreitet und das Podest anhimmelt -- auf dem kurz darauf tatsächlich ein DJ auftaucht. Natürlich passend ins Bild gesetzt zur Textzeile "God is a DJ".

Vielleicht fehlt mir ja einfach nur die kindliche Unbewschwertheit des Jungen bei 3:39, mit der ich das ganze unhinterfragt als spaßiges und werbewirksames Event stehen lassen kann. Leider kann ich gerade bei Musik mein Hirn nicht ausschalten, im Gegenteil, Musik regt mein Denken an, gerade auch auf einer nicht-rationalen, emotionalen Ebene. Und ich habe gelernt, daß Ästhetik immer eine (ggf. unbewußte) Botschaft überträgt, die auch entsprechend rationalisiert werden kann. Vielleicht interpretiere ich das anders, als es auch seiner Eigenlogik interpretiert werden müßte. Dieses Phänomen ist mir schon öfter über den Weg gelaufen. Aber irgendwie habe ich bei Aktionen, bei der die Kirche sich krampfhaft modern darstellen will, ein schlechtes Gefühl, was die Eigenlogik angeht... Sollte ich mich irren, klärt mich bitte auf.

P.S.: Der kreiförmige Haarausfall bei 3:04 paßt da irgendwie auch wieder ins Bild. :-)

Sonntag, 24. April 2011

Gebetsstöckchen

Eine Gebetsbitte aus der Osternacht möchte ich weitergeben:

Ein Priester hatte am Karfreitag eine schweren Autounfall und liegt jetzt in der Klinik. Unter anderem hat er einen angebrochenen Rückenwirbel.

Apropos Rückenwirbel: Es schadet bestimmt auch nicht, den Verkünder dieser Gebetsbitte, unseren Pfarrer, mit ins Gebet einzuschließen, der sich bei einem Sturz kurz vor Weihnachten gleich mehrere Rückenwirbel angebrochen hatte und in dieser Woche in die Rehabilitation geht.

Mittwoch, 20. April 2011

Freitag, 8. April 2011

Gläubige, Gläubiger, Gläubigen

Ich bräuchte mal grammatikalische Unterstützung bei der Deklination von "Gläubige". Mir gehts um den Genitiv Plural. Heißt es
"das Engagement vieler Gläubiger",
"das Engagement vieler Gläubigen" oder
"das Engagement vieler Gläubige"?

Mein Sprachgefühl läßt mich da ein wenig im Stich. Mit "das Engagement vieler Gläubiger" fühlt es sich nicht wohl, weil das nicht nach einem Gläubigen, sondern nach einem Gläubiger klingt. Doch jedes Mal, wenn ich eine der anderen beiden Formen schreibe, schreit es genauso auf.

Eine einzige Quelle im Netz habe ich gefunden, die dazu detailliert Auskunft geben will. Diese Seite erklärt mir, es müßte "das Engagement vieler Gläubige", aber "das Engagement keiner Gläubigen" heißen. Damit ist meine Verwirrung halbwegs komplett, denn diese Variante hätte ich komplett ausgeschlossen.

Der Versuch, eine Massenabstimmung mittels Google-Suche durchzuführen, war auch nicht sehr erfolgreich. Zum einen schreiben offenbar tatsächlich viele von "vieler Gläubiger", wenn sie Gläubige und nicht Gläubiger meinen, andererseits kann Google naturgemäß die Bedeutungen nicht auseinanderhalten, in den ca. 9.450 Ergebnissen stecken also auch eine ganze Menge "false positives". "Vieler Gläubige", was ja laut deutsche-rechtschreibung.org die richtige Form wäre, kommt mit 157 Treffern eindeutig auf den letzten Platz, "vieler Gläubigen" liegt mit ca. 4.700 gut im Mittelfeld. Ich würde mich letztlich für "vieler Gläubigen" entscheiden, aber mein Sprachgefühl will sich damit immer noch nicht abfinden. Was meint ihr?

Wutchrist von oben

Einen Protestbrief will er schreiben, und er ist kein geringerer als der Erzbischof von Westminster, Vincent Nichols. Immerhin stehe nicht weniger als die Erinnerung an die lange soziale Verpflichtung der Kirche auf dem Spiel. Dabei beruft er sich auf einen der bekanntesten englischen Konvertiten der 19. Jahrhunderts, Kardinal Henry Edward Manning, der seine Bekanntheit vor allem seinem sozialen Engagement verdankte, unterstützte er doch den Londoner Dockarbeiterstreik von 1889. All das ist also in Gefahr, sollte des Herrn Erzbischofs Stammkneipe umbenannt werden.

Donnerstag, 7. April 2011

Apropos...

...Gendering: Das treibt bei uns ja die tollsten Blüten. Während man sich ja an die sprachliche Umständlichkeiten a la "liebe Studierenden" mehr oder weniger schulterzuckend gewöhnt hat, scheint es mittlerweile einen verstärkten Trend zu geben, auch bei Worten, die nun definitiv nicht mal mehr ein generisches Maskulinum sind, geschlechterunterscheidende Endungen anzufügen. Als ich letztens mit "Heiliginnen" malträtiert wurde, dachte ich ja noch, mich verhört zu haben, und vielleicht hatte sich da ja tatsächlich jemand nur verhaspelt. Den Vogel abgeschossen hat allerdings eindeutig MDR info bei den heutigen Fernsehtips. Hört's euch selbst an, das glaubt mir ja sonst eh keiner: hier bei 2:31.

Mittwoch, 6. April 2011

Money for nothing...

Na super, wirklich eine innovative Idee, jeden, der nicht meiner Meinung ist, zum Troll zu erklären. Wer ist denn dann der wirkliche Troll? So weit waren gewisse Diskutanten in de.soc.weltanschauung.christentum schon vor 12 Jahren... Schade, denn das Konzept an sich hat was, man müßte es bloß weltanschauungsneutral umsetzen. Oh, ja, hm, ok, ich seh's ein, mission impossible.